Im Auftrag des WWF untersuchten am 25. und 26. Juli 2019 Experten es Ökoteams Graz den Tiergarten Esterhazy nach xylobionten Käfern. 1200 ha umfasst der „Schützener Tiergarten“ und er ist von einer 17 km langen historischen Mauer umgeben. Das Areal wird forstwirtschaftlich und vor allem für Jagdzwecke (Rotwild, Mufflons, Wildschweine u. a.) genutzt. Ökologisch besonders wertvoll ist der Bereich des „Splitterwaldes“.
Der Name geht zurück auf das Bombardement im Zweiten Weltkrieg, bei dem zahlreiche Bäume, speziell Eichen, Bombensplitter abbekamen und forstwirtschaftlich nicht genutzt wurden, um die Sägen nicht zu beschädigen. – Biologisch gesehen ein Glücksfall, denn die jahrhundertealten Bäume sicherten zahlreichen Urwald-Reliktarten ein Überleben.
Trotz extremer Trockenheit konnten – vor allem nachts – bei dieser ersten Exkursion in dieses Gebiet acht Arten der „Primeval forest relict beetles of Central Europe“ nachgewiesen werden.
- Aegosoma scabricorne (Cerambycidae)
- Cerambyx cerdo (Cerambycidae)
- Gasterocercus depressirostris (Cerambycidae)
- Lacon querceus (Cerambycidae)
- Lichenophanes varius (Bostrichidae)
- Mycetophagus decempunctatus (Mycetophagidae)
- Ptionychus melanarius (Tenebrionidae)
- Tenebrio opacus (Tenebrionidae)
Auch Laufkäferexperte Wolfgang Paill scheint mit dem Anflug von Carabiden am Leuchtgerät zufrieden zu sein.